20 Jan

Co-Sleeping: Trend oder Revolution?

Immer häufiger wird von sogenannten XXL-Betten und Co-Sleeping gesprochen. Aber ist das nur ein Trend  oder die Schlaf-Revolution und vor allem, was bedeutet das überhaupt?

Was heute wie ein exotisches Experiment klingt, war einst gang und gäbe. Dass Kinder durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch ihre eigenen Betten und sogar Zimmer haben, ist kulturgeschichtlich betrachtet eher ein junges Phänomen.

Co-Sleeping bedeutet ganz salopp gesagt das gemeinsame Schlafen einer ganzen Familie in einem Bett. Dabei haben alle Familienmitglieder direkten Körperkontakt und den Eltern ist es möglich, direkt auf das Kind oder die Kinder zu achten. Ob sich dies negativ oder positiv auf die Entwicklung des Nachwuchses auswirkt, sorgt für geteilte Meinungen. Offensichtliche Vorteile sind, dass die Mutter sofort auf das Baby eingehen, es nach Bedarf stillen kann und es schnell wieder in den Schlaf zurückfällt, da es nicht alleine in einem Zimmer aufwacht. Auch gleicht sich der Schlafrhythmus von Eltern und Kind schnell an, sodass alle gut schlafen können und die Familienzeit nachgeholt werden kann, die tagsüber leider oft zu kurz kommt. Ein zusätzlicher, großer Pluspunkt ist, dass das Kind in der Nacht überwacht wird.

Kritiker sprechen oft Nachteile an wie, dass durch die ständige Nähe die Kinder nicht richtig selbstständig werden können. Kinder, denen durch viel Nähe Sicherheit vermittelt wird, neigen tendenziell sogar eher dazu, zu starken und unabhängigen Individuen Menschen heranzureifen, mit viel Bedarf nach eigenem Gestaltungsspielraum und somit auch dem eigenen Bett. Wann Kinder das gemeinsame Familienbett verlassen liegt also nicht nur in der Entscheidung der Eltern, sondern auch in der des Kindes.

Die Nachtaktivität der Eltern kann zudem für das kleine Kind gefährlich werden, wenn sich Eltern beispielsweise viel bewegen und das Kind möglicherweise somit in Gefahr bringen.

Zudem muss für ein XXl-Bett natürlich auch erst mal der nötige Platz vorhanden sein. Abhängig davon, wie viele Personen im Familienbett schlafen, sollte die Größe des Bettes ausfallen. Wer sich für das Co-Sleeping entscheidet, muss außerdem einige Regeln beachten, damit gerade dem Baby ein sicheres Schlafen gewährleistet werden kann. Darauf zu achten ist, dass keine Lücken zwischen zwei Matratzen entstehen, in die das Kind reinrutschen kann – dazu muss das Bettlaken stramm gespannt sein.

Auch mit Kissen und Decken ist Vorsicht geboten,  in den ersten Monaten sollte das Kind in einem Kinderschlafsack schlafen.  Um dem Kind auch einen gesunden Schlaf zu bieten,  sollten die Eltern darauf achten, das Bett und sich selber relativ duftfrei zu halten, denn Babys haben einen sehr feinen Geruchssinn.  Ganz wichtig ist die Temperatur im Schlafzimmer, je mehr Leute im Schlafzimmer schlafen, desto mehr Wärme wird ausgestrahlt. So ist drauf zu achten, dass die Temperatur immer durchschnittlich  18 Grad beträgt. Zudem sollte unbedingt ein Rausfallschutz angebracht werden, um das Baby vor dem Rausfallen zu schützen.