16 Mrz

Fasten – Was steckt dahinter?

Vom Fasten hat bestimmt jeder schon einmal gehört oder es vielleicht sogar schon ausprobiert. Ob aus religiösen Gründen, zum Abnehmen oder einfach, um dem Körper und Geist etwas Gutes zu tun – Fasten wird in der heutigen Gesellschaft immer beliebter. Doch welche Arten gibt es und ist abnehmen durch wenig beziehungsweise nichts Essen wirklich gesund?

Was genau ist Fasten und warum fastet man?

Wenn ein Mensch fastet, dann isst er für unbestimmte Zeit wenig oder gar nichts oder fokussiert seinen Verzicht auf Genussmittel wie Alkohol oder Süßigkeiten. Oft wird auf feste Nahrung verzichtet und nur Flüssiges zu sich genommen. Natürlich handelt es sich hierbei um einen freiwilligen Verzicht. Die Fastenzeit und der Prozess des Fasten sind aber nicht mit einer Diät gleichzustellen. Ersteres hat oftmals mehr Gründe als den reinen Wunsch Gewicht zu verlieren. Für gläubige Christen beginnt religiöses Fasten zum Beispiel am Aschermittwoch und zieht sich über einen längeren Zeitraum. Sie verzichten auf Genussmittel und/oder Nahrung, um sich wieder stärker auf die Beziehung zu Gott konzentrieren zu können. Im Islam wird im Monat Ramadan gefastet – es ist sogar eine der fünf Säulen des Islams und bekommt damit große Bedeutung zugesprochen. Aber auch Menschen ohne religiösen Hintergrund fasten aus den verschiedensten Gründen. Manche möchten gerne ein paar Kilogramm abnehmen, andere möchten sich mehr auf ihren Körper konzentrieren und diesen Reinigen und Entschlacken.

Abnehmen durch Fasten – macht das Sinn?

Um Gewicht zu verlieren versuchen viele Menschen sich an verschiedenen Diäten oder Fastenkuren. Im ersten Moment wird dies auch funktionieren – wenn der Körper für längere Zeit mit einer verminderten Kalorienzahl funktionieren muss, wird durch den Mangel Gewicht verloren. Erste Erfolge werden durch den hinterlistigen Jojo-Effekt jedoch schnell wieder verschwinden. Denn: Wer nach dem Fasten einfach so weiter macht wie vorher, wird die Kilos sehr schnell wieder auf den Rippen haben. Um gesund und längerfristig abzunehmen und das Gewicht auch zu halten, ist nichts zu essen keine Lösung. Die komplette Ernährung muss umgestellt werden und statt Nahrung zu sehr einzuschränken oder sich an einer Fastenkur zu versuchen, sollte sich auf Sport und gesundes Essen besonnen werden. Das ist natürlich nicht einfach, im Internet lassen sich aber viele Hilfen und interessante Fakten finden, um die Umstellung einfacher zu gestalten.

Welche verschiedenen Fastenkuren gibt es?

Es gibt verschiedene Methoden des Fastens, wichtig für alle ist, sie am besten unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. Eine Fastenkur bedeutet in jedem Fall eine Umstellung für den Körper, denn er muss sich an die verringerte Kalorienzahl gewöhnen. Bei bestimmten Krankheiten, zum Beispiel Diabetes oder Depressionen, ist die gesundheitliche Abklärung vor dem bewussten Verzicht besonders wichtig. Aber auch gesunde Menschen sollten sich  – selbst bei nur begrenzter Zeit – mit einem Arzt oder einer Ärztin absprechen, bevor die Fastenkur begonnen wird.

Zu den Fasten-Methoden gehören beispielsweise das Null- beziehungsweise Wasserfasten – auch Nulldiät genannt. Hierbei wird feste Nahrung, also Brot, Fleisch und Ähnliches, durch energiefreie Getränke wie Tee oder Wasser ersetzt. Da dem Körper nur natürliche Flüssigkeiten zugeführt werden, ist zu beachten, dass die Mineralstoff- und Vitaminzufuhr komplett ausbleibt. Wenn die Fastenzeit eine Woche nicht überschreitet, kann der Körper auf Reserven der vorherigen Ernährung zurückgreifen. Spätestens nach mehr als sieben Tagen wird der Körper auf den Mangel jedoch mit Müdigkeit, Muskelkrämpfen und Kopfschmerzen reagieren.

Das Heilfasten ist eine der geläufigsten Fastenarten und soll primär ernährungsbedingten Krankheiten vorbeugen. Über sieben bis zehn Tage wird nach Dr. Otto Buchinger bis auf bestimmte “Entlastungstage” auf feste Nahrung verzichtet und ausschließlich flüssige Kost eingenommen. Insgesamt sollen pro Tag 500 kcal nicht überschritten werden und auch an Entlastungstagen sollte nur leichte Kost wie Naturjoghurt, Reis oder Obst zu sich genommen werden. Parallel zum Trinken und den Fastentagen soll beim Heilfasten der Darm mit abführendem Glaubersalz gereinigt werden. Positive Effekte des Heilfastens sind wissenschaftlich bei Krankheiten wie Rheuma, psychosomatischen Erkrankungen und beim metabolischen Syndrom bewiesen.

Detox-Diäten wirken entgiftend, erinnern an Fastenkuren und werden wie die beiden anderen Formen auch über mehrere Tage durchgeführt. Auch hier wird fast vollständig auf feste Nahrung verzichtet – nur basenbildende Lebensmittel wie Gemüse, Nüsse und Obst bilden die Grundlage der Diät und werden meist in reiner Saftform zu sich genommen. Chemikalien und andere Schadstoffe sollen so aus dem Körper entfernt werden. Durch spezielle Tabletten wird eine Darmentleerung hervorgerufen, darauf folgen dann Safttage, an denen viel Wasser, Obst-und Gemüsesäfte und Tee getrunken wird. Rohkost, und Gemüsebrühen werden im Anschluss vorsichtig zur Safternährung hinzugefügt. Saunabesuche, Massagen und Bäder sollen den Entgiftungsprozess unterstützen.

Intervallfasten erfreut sich auch an immer mehr Beliebtheit und wird primär zur Gewichtsabnahme eingesetzt. Beim intermittierenden Fasten wird nur für kurze Zeit gefastet. Tage- oder stundenweise wird auf Nahrung verzichtet und in den “Ess-Phasen” dann wie gewohnt Nahrung zu sich genommen. Der Fastenform werden verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen auf den Stoffwechsel zugeschrieben. Ergebnisse aus Tierstudien weisen nach, dass der strukturierte und regelmäßige Nahrungsverzehr das Risiko für chronische Krankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs senken kann. Anders als beispielsweise das Heilfasten soll das Intervallfasten am besten das restliche Leben, also dauerhaft, durchgehalten werden.

Es gibt noch viele weitere Formen von Fastenkuren oder Detox-Diäten, die für die verschiedenen Beweggründe ausprobiert werden können. Fest steht aber: Wer nur das reine Abnehmen zum Ziel hat, sollte sich nicht auf das totale Fasten als Lösung verlassen, sondern lieber konsequente Änderungen in der Lebensweise vornehmen. Und wer wirklich fasten möchte, der sollte sich unbedingt darauf konzentrieren richtig zu fasten und die eigene Gesundheit immer an oberster Stelle zu halten.