09 Apr

Schlaf-Apps

Durch Stress, Unruhe und viele weitere Faktoren kann unser nächtlicher Schlaf erheblich gestört werden. Am nächsten Morgen erwacht man dann gerädert, müde und meist unmotiviert. Es fällt schwer, richtig in den Tag zu starten und die eigenen Aufgaben anzugehen. Wer in der Nacht unnatürlich oft aufwacht oder sich wälzt, bekommt nicht den erholsamen Schlaf, der vom Körper so dringend benötigt wird. Gegen den schlechten Schlaf sollen nun Schlaf-Apps helfen, doch was genau können sie wirklich?

Der natürliche Schlafzirkel –
so läuft er ab

In der Nacht verarbeitet unser Gehirn die Eindrücke und Informationen, die wir über den Tag gesammelt haben. Während wir schlafen, durchlaufen wir verschiedene Phasen, welche alle wichtig sind, um am Morgen erholt aufwachen zu können. Im Stadium eins, der Einschlafphase, handelt es sich um die ersten Minuten während des Einschlafen und danach. Der Pulsschlag und die Atmung verlangsamen sich. Unser Körper driftet daraufhin in die leichte Schlafphase. Die Hirnaktivität ist auf niedrige Frequenzen beschränkt, das Bewusstsein abgeschaltet und wir schlafen mit entspannten Muskeln. Diese Phase nimmt circa die Hälfte des Schlafes in Anspruch. Im Stadium drei, der Tiefschlafphase oder auch Deep Sleep genannt, schlafen wir tief und fest. Für die körperliche und geistige Erholung ist der Tiefschlaf am wertvollsten. Gefolgt wird sie nur noch von der REM-Phase, die Rapid-Eye-Movement-Phase, in der der bisher gleichförmige Schlaf unterbrochen wird. Dieser Teil des Schlafes widmet sich primär dem Träumen. Unsere Augen bewegen sich sehr schnell unter den Lidern hin und her und vor allem emotionale Sinneseindrücke und Informationen werden verarbeitet. Wenn der Schlafrhythmus durch beispielsweise nächtliches Erwachen, laute Geräusche oder persönliche Probleme konsequent gestört wird, kann dies böse Folgen mit sich bringen. Sowohl körperlich als auch mental, kann das Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Person enorm unter den Schlafproblemen leiden. Schlaf-Apps sollen das Einschlafen vereinfachen und den eigenen Schlaf aufzeichnen, damit ein mögliches Defizit schnell erkannt werden kann.

Schlaf-Apps – die elektronische Hilfe für gesunden Schlaf

Im digitalen Zeitalter kann vielen Problemen schnell und einfach Abhilfe geschaffen werden. Es gibt für fast jedes Thema und jede Branche eine App für das Smartphone, die hilft und unterstützt, wo sie nur kann. Selbst bis in das eigene Bett begleiten uns die Apps. Gerade bei Schlafproblemen greifen immer mehr Menschen zur digitalen Besserungsvariante. Die Schlaf-Apps können bei den Betriebssystemen iOS und Android einfach aus dem jeweiligen App Store oder Play Store auf das Handy heruntergeladen werden und sind dann startklar.

Wie funktionieren die Sleep-Tracker?

Viele der Apps für das Smartphone werden über Nacht aktiv angeschaltet. Das Handy wird dann an ein Ladekabel gehangen und neben dem Kopfkissen platziert. Während des Schlafen werden dann Bewegungen und Geräusche aufgezeichnet. Am nächsten Tag folgt eine Auswertung der Nacht. Wie genau diese Auswertung ausfällt, hängt von der jeweiligen App ab. Die Geräuschaufzeichnung ist weiterhin nicht nur dafür da, um Schnarchen oder Reden im Schlaf zu dokumentieren. Es wird auch verglichen, ob die eigene Unruhe stärker wird, sobald andere Geräusche im Schlafzimmer lauter werden. Wer also jede Nacht mit offenem Fenster schläft und die App dokumentiert, dass der Schlaf durch die Außenlautstärke beeinträchtigt wird, kann darauf reagiert werden.

Oft lassen sich die Apps auch mit einer Smartwatch, zum Beispiel einer Apple Watch, verbinden. So kann auch der Puls über Nacht genau verfolgt werden. Schnarchen, Schlafstörungen und die Schlafqualität und Schlafphasen werden analysiert. Am Ende kann bei vielen Anwendungen genau eingesehen werden, wie viel Prozent des Schlafes man in welcher Schlafphase verbracht hat. Auch eine “intelligente” Weckfunktion ist bei vielen Apps vorhanden. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass man sich morgens müder fühlt, wenn man direkt aus dem Tiefschlaf gerissen wird. Da der Schlafrhythmus immer ungefähr im 1 1/2 Stundentakt verläuft, kann man bei den meisten Apps einen Zeitraum angeben, in welchem man spätestens wach werden muss. Die Sleep-App weckt den Nutzer dann zu einem günstigen Zeitpunkt im Rhythmus und versucht so, das Aufwachen erholsamer zu gestalten.

Sind die Gesundheits-Apps nützlich?

Gerade die kostenlosen Versionen der Smartphone-Anwendungen helfen in erster Linie dabei, den eigenen Schlafrhythmus besser kennen zulernen. Die erhobenen Daten geben einen Einblick, wie lange man schläft, wie unruhig oder ruhig der Schlaf ist, wann man jeden Abend zu Bett geht – kurz gesagt: Die persönlichen Gewohnheiten werden gespiegelt. Durch diesen Prozess können ungesunde Verhaltensmuster aufgedeckt und verändert werden und so auf lange Sicht gesehen auch der Schlafrhythmus positiv beeinflusst werden. Auch der Smart-Alarm kann dabei helfen, sanfter in den Tag zu starten und ausgeruhter aufzuwachen. Insgesamt lässt sich also sagen, dass die Sleep-Apps den Schlaf gut analysieren und garantiert auch hilfreich sein können. Sollten schwere Schlafstörungen oder Probleme vorliegen, kommen die Apps jedoch an ihre Grenzen und professionelle Hilfe sollte aufgesucht werden.